Regelung zu Auf- und Abstieg der Spielzeit 2019/2020

HVbV | Infobrief Aktuell

Liebe Volleyballerinnen und Volleyballer,

vor nur vier Wochen befanden wir uns auf der Zielgeraden der Spielzeit 2019/2020. Während einige Teams sich schon mit dem Design ihrer Meistershirts beschäftigten, wurde an anderer Stelle noch fleißig trainiert, um die letzten Reserven zu mobilisieren, den Aufstieg auf der Zielgeraden dingfest zu machen oder den Klassenerhalt im letzten Moment doch noch zu erreichen. Dann kam Covid-19 und plötzlich war alles anders. Mit rasender Geschwindigkeit hat dieser Virus nicht nur uns Sportler, sondern die ganze Gesellschaft zum Innehalten gebracht - weitestgehend zumindest.

Nachdem der DVV und die Bundesligen ihren Spielbetrieb eingestellt haben, haben auch wir in Hamburg uns diesem Entschluss angeschlossen und die Saison für beendet erklärt. Hierbei haben wir vorab keinen Gedanken daran verschwendet, was das für die laufende Spielzeit für Konsequenzen hat bzw. haben muss, nicht weil wir gedankenlos oder leichtsinnig waren, sondern weil das in der Situation einfach nicht von Belang war.

Mittlerweile sind unsere gesellschaftlichen Aktivitäten weitestgehend zum Erliegen gekommen. Der Sport ruht. Dennoch gilt es nach vorne zu schauen und für die Zeit zu planen, in der wir unserem wunderbaren Sport wieder nachgehen dürfen. Der DVV und die VBL (Volleyball-Bundesliga) haben inzwischen veröffentlicht, wie in den oberen Ligen mit Auf- und Abstieg umgegangen werden soll. Zudem hat es eine Videokonferenz der Landesspielwarte gegeben, in der die einzelnen Verbände berichtet haben, mit welchen Lösungen sie dieses Thema angehen werden. Hierbei haben sich drei Lösungen herauskristallisiert, die teils auch in Mischform zur Anwendung kommen. Alle Lösungen beinhalten die Wertung der Tabelle zum Zeitpunkt des Abbruchs der Saison.

1.       Auf- und Abstieg wird nach dem Stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs berechnet. Auf- und Abstieg erfolgen dann gemäß den Ordnungen. (z.B. Berlin)

2.       Auf- und Abstieg wird nach dem Stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs berechnet.

Teams die rechnerisch aufgestiegen sind, stehen als Aufsteiger fest, Teams die rechnerisch abgestiegen sind, stehen als Absteiger fest.
In den Ligen, in denen die Situation nicht so eindeutig geklärt ist, können Teams, die rechnerisch noch aufsteigen können einen Platz in der nächsthöheren Liga beantragen, wobei die Ligen nur bis zu einer maximalen Teilnehmerzahl aufgestockt werden (2. Bundesliga, Dritte Liga und Regionalligen z.B. bis max. 14). Analog können die Teams, die auf einem Abstiegsplatz stehen, aber rechnerisch noch die Klasse halten, in der Liga verbleiben, so sie es wünschen. (z.B. VBL, DVV, Bayern)

3.       Die Tabelle wird nach den gespielten Spielen aller Teams neu berechnet. Hierfür kommt eine Quotienten-Regelung zur Anwendung, nach der die erzielten Punkte durch die Anzahl der Spiele geteilt wird. (z.B. SHVV)

Alle Regelungen haben zwei Aspekte gemein. Sie versuchen eine Lösung für eine Situation zu finden, die in den Regeln nicht vorgesehen ist. Und alle Lösungen haben Vor- und Nachteile.

Der Spielausschuss hat in Abstimmung mit der Geschäftsstelle versucht zu analysieren, welche Lösung für den Hamburger Spielbetrieb die Passendste sein könnte, und das vorzugsweise möglichst nah an unseren Ordnungen. Dabei sind wir zu der Ansicht gelangt, dass die Quotienten-Regelung für den Hamburger Verband die beste und auch sportlich fairste Lösung ist. Anhand dieser Regelung wurden die Tabellen berechnet.

Sicherlich hat die ‚Lösung 2‘ den charmanten Vorteil, dass es eigentlich keine Gewinner oder Verlierer gibt, zumindest nicht in der Konsequenz des Abbruchs. Wir haben für Hamburg aber feststellen müssen, dass die Lösung nicht praktikabel ist. In Hamburg spielen wir laut LSO im Saarmodell mit 9 Teams. Stocken wir diese Ligen auf, dann kommt es, abhängig von der Anzahl der teilnehmenden Teams, im ersten Schritt zu einem erheblichen Anstieg bei den Spieltagen und ggf. zu Dreierspieltagen, die mehrheitlich nicht gewünscht sind. Die verschärfte Situation im Abstieg in der kommenden Saison käme erschwerend hinzu.

Die erste Lösung halten wir für die sportlich unglücklichste, da sie völlig ausblendet, dass einige Teams zum Teil bereits drei Spiele mehr als andere absolviert haben.

Durch Anwendung der Quotienten-Regelung können wir Auf- und Abstieg weitestgehend gemäß unserer LSO durchführen und zudem im Saarmodell mit 9 Teams verbleiben. Die unterschiedliche Anzahl der Spiele kann ‚berücksichtigt‘ werden.

Stand heute – 07. April 2020 – haben wir für die Berechnung lediglich einen Aufsteiger pro Staffel berücksichtigt und dafür jeweils nur das erstplatzierte Team berücksichtigt. Das ist zu diesem Zeitpunkt kein ungewöhnliches Vorgehen, da nun üblicherweise die Relegationsspiele angesetzt werden. Das entfällt dieses Jahr, die Spielzeit ist beendet, das beinhaltet auch die Relegation.

Stattdessen warten wir ab, wie sich die Meldesituation auf regionaler Ebene entwickelt, um dann die Anpassungen für die verbleibenden Plätze vorzunehmen. Wir bitten daher alle Teams, die sich auf dem zweiten Tabellenplatz befinden, um ein wenig Geduld. Wir werden die Entwicklungen schnellstmöglich kommunizieren.  

Abschließend noch ein paar Worte zu der emotionalen Seite dieses Saisonausgangs. In den oberen Ligen wurden keine Meistertitel vergeben, da die Saison nicht zu Ende gespielt wurde. Hierzu gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Hier in Hamburg dürfen sich die Tabellenführer zum Ende der Spielzeit „Meister“ nennen. Ich glaube aber, da spreche ich aber nur für mich persönlich, dass es völlig unerheblich ist, ob ich mich nach heutigem Stand „Meister“ nennen darf, oder eben nur „Führender der Endtabelle“ oder wie auch immer. Letztlich sind durch diesen Saisonabschluss unfassbar viele Emotionen verloren gegangen und die werden uns nicht durch den ‚formalen Titel‘ zurückgegeben. Wer sich im Wettkampf misst, will den Erfolg und muss mit allem leben, was er nicht unter Erfolg verbucht. Ob das dann schon Misserfolg ist, sei dahingestellt. Wer schon einmal auf- oder abgestiegen ist, der hat das nicht vergessen. Der Moment, in dem der entscheidende Ball in das Feld des Gegners geschlagen oder geblockt wird, löst so unglaubliche Glücksmomente aus, die die Mehrzahl der Aktiven nicht jedes Jahr erleben. Sie bleiben über viele Jahre in Erinnerung. Diesen unersetzlichen Moment haben die allermeisten von uns in diesem Jahr verpasst. Das ist eine große Enttäuschung für alle Betroffenen. Das soll auf keinen Fall durch einen nicht erteilten Meistertitel getoppt werden. Wir gratulieren daher allen Meistern der Hamburger Ligen herzlich zum Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Gleichwohl gilt unser Bedauern alle denjenigen, denen die Möglichkeit genommen wurde, an den letzten beiden Spieltagen die eigenen Ziele zu erreichen. Glück fühlt sich anders an, das ist uns bewusst!

Abschließend hoffe ich, dass wir alle meisterlich mit der jetzigen Situation umgehen, dass wir bereits in der kommenden Spielzeit wieder um Punkte spielen können und dürfen und dass hoffentlich viele von uns das nachholen, was ihnen dieses Jahr genommen wurde.

Bleibt weiterhin zu Hause, so lange wie es eben nötig ist, bleibt gesund und bewahrt die Nerven.

Mit sportlichen Grüßen
Ulrich Kahl
Für den Spielausschuss und den Vorstand des Hamburger Volleyball-Verbandes

Anhänge:

Endtabelle Frauen_Saison 2019_20.pdf (422 kB)
Endtabelle Männer_Saison 2019_20.pdf (425 kB)

veröffentlicht am Dienstag, 7. April 2020 um 14:42; erstellt von Jany (HVbV), Andrea
letzte Änderung: 27.04.20 16:43

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