DBM U18 in Magdeburg

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In der vergangenen Woche (25. bis 27. Juli) fand in Magdeburg die Deutsche U18-Meisterschaft im Beachvolleyball statt. DerFC St. Pauli ging als einziger Verein mit zwei männlichen Teams an den Start. Die Hamburger Meister und Vize-Meister der Altersklasse U18 spielten bei den nationalen Titelkämpfen noch nicht in der ersten Reihe. Dafür sind sie noch zu jung. Abzuholen gab es wertvolle Wettkampferfahrungen.

Unter klimatisch erschwerten Bedingungen fanden an den zurückliegenden drei Tagen die Deutschen Beachvolleyball Meisterschaften der Jungen und Mädchen Unter 18 Jahren in Magdeburg statt. Der FC St. Pauli ist überraschend mit zwei Teams am Start – als einziger Verein aus ganz Deutschland. Die Voraussetzungen für einen sportlichen Erfolg waren durchwachsen, denn die braun-weißen Helden gehören nicht dem ältesten, spielberechigten Jahrgang an.

Mit dem braun-weiß dekoriertem Gemeinschaftsbus der sporttreibenden Abteilungen im XXL-Format erfolgte die Anreise nach Sachsen-Anhalt. Staufrei, aber hitzegeplagt trudelten die jungen Athleten in die Jugendherberge und bereiteten sich auf das Abschlußtraining vor. 75 Minuten lockeres Ballgeschiebe am Ufer des Barlebener Sees. Wie scheinbar üblich, ist der See wegen anwesender Blaualgen nicht zum Baden freigegeben.

Nach ausgiebigem Trinken, Schattensitzen und Dehnen und Scherzen führte die Turnierleitung eine Technische Vorbesprechung durch und sorgte für eine Überraschung: Der Baden-Württembergische Meister tritt verletzungsbedingt nicht an, es darf ein Team nachrücken! Da die ersten beiden Teams der Nachrückliste telefonisch abgelehnt haben, erhielten die Hamburger Vize-Meister Moritz Hauschildt und Moritz Camp die Chance zur Teilnahme. Hektische Telefonate ergaben, dass sich ein Spieler auf der Rückfahrt aus Südfrankreich befand, der andere auf Sylt. Mit viel elterlicher Unterstützung gelang das große Werk und die Beiden standen zur Eröffnung am Freitag morgen um 9.30 Uhr im Sand. Ein beispielhaftes Muster für sportliche Leidenschaft und elterlichen Support.

Die Hamburger Meister Fabian Richter und Malte Höppner starteten von Setzlistenplatz 15. In ihrer Vorrundengruppe spielten sie gegen die Landesmeister aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Größte Herausforderung war das Team Held/Lübbert aus Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), die beiden wurden im Juni dieses Jahres Vierte bei den Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften Unter 20 Jahren – ein echtes Ausrufezeichen als U18-Spieler. Den beiden 16jährigen gelang in der Vorrunde nur ein Satzgewinn – ein Mitwirken in der Zwischenrunde, um in der Platzierungsrunde von Platz 1 bis 16 am Samstag mitzuspielen – gelang nicht. Eine eher gönnerhafte Spielkultur zeichnete Fabian und Malte auch am zweiten Wettkampftag aus: Sehr druckvolle Passagen mit dominantem Spiel, wechselte sich mit unfassbarer Schludrigkeit ab. Das Gewinnen von Sätzen wird durch fehlende Konstanz schwierig. Entsprechend unschön verlief der Samstag der Beiden. Einem 12:15 und 10:15 gegen ein Team aus Berlin, folgte ein 7:15 und 9:15 gegen ein Team aus Schleswig-Holstein. Feierabend auf Platz 23.

Das zweite Team des Kiezclubs stellen Moritz Hauschild und Moritz Camp, Hamburger Vize-Meister. Kurioser Weise wurden die beiden auf Platz 21 gesetzt, statt auf dem letztem Rang. Moritz² wurden die Landesmeister aus Berlin und Rheinland-Pfalz sowie ein WildCard-Team aus Nordhein-Westfalen – die letztjährigen Sieger des Bundespokals, zugeteilt. Das sportliche Ziel der Kiez-Beacher: Nicht Gruppenletzter werden. Die Nachrücker starteten zwar ebenfalls mit einer Niederlage, sicherten sich aber durch ein beeindruckendes Finish einen Tie-Break-Erfolg gegen zwei Berliner Nationalspieler (12:15, 15:13 und 14:16). Als Gruppendritter qualifizierten sich Moritz² für die Zwischenrunde und trafen auf eine lokales Team aus Sachsen-Anhalt. Tolles Abschlußspiel ds Tages auf dem CenterCourt mit immerhin halbvoller Tribüne und lautem Support für die „Boys in Brown“. Mit vielen langen Ballwechseln, zeigten die Jüngeren und körperlich unterlegenen „Nachrücker“, dass Willensstärke auch in Punkte verwandelt werden kann. Am Ende des langen heißen Tages reichte es dann nicht zum Einzug in die Top-Runde – mit 9:15 und 12:15 siegte das Heim-Team. Der zweite Wettkampftag startete mit einer ermutigenden Tie-Break-Niederlage und brachte ein weiteres Spiel auf dem CenterCourt – wieder mit viel Bohei. Nach einer weiteren Niederlage langte es „nur“ für Rang 21. Dennoch führt die Einordnung zu einer gänzlich anderen Bewertung. Mit einem Sieg und zwei knappen Niederlagen im Tie-Break, wurde die persönliche Erwartung übertroffen. Statt ständig mit einstelligen Punktzahlen deutlich zu verlieren, konnten Sätze gewonnen und die Gegner an ihre Leistungsgrenze gezwungen werden. Chapeau!

Spannend wird es für zwei der vier Teilnehmer des FCSP dann am kommenden Wochenende, wenn die Deutsche Beachvolleyball-Meisterschaft U17 ausgetragen wird. Gegen die Teams ihrer Altersklasse soll es dann eine Platzierung weiter vorn sein.

Wesentlich besser platzierten sich die Hamburger Mädchen. Tessa Hassenstein (mit Partnerin aus Berlin) erreichte Platz 5, die Hamburger Meisterinnen Sinja Reich (Bramfelder SV) und Emma Gangey (VG WiWa) erspielten Platz 9, Lilly Faroß (mit Partnerin aus Mecklenburg-Vorpommern) kam auf Rang 21. Vor allem Reich/Gangey gebührt Respekt, weil sie als zweijahres-jüngere erfolgreich waren.

Wer die eigenen Füße in den Sand stellen und den Ball übers Netz spielen will, ist beim FC St. Pauli willkommen. Weitere Informationen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche unter www.fcstpauli-beachvolleyball.de

veröffentlicht am Donnerstag, 1. August 2019 um 13:57; erstellt von Niemeyer, Rieke
letzte Änderung: 22.08.19 10:38




Hinweise

Für die Zulassung zu einem A-Turnier (DVV-Wertung) ist auch eine DVV - Spielerlizenz erforderlich. Diese kann in wenigen Minuten im DVV-Portal erstellt werden.