Jugend

HVbV-Auswahlmädchen: Höhere Aufgaben

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Ende Mai bis Anfang Juni spielten die Hamburger Mädchen des Jahrgangs 02/03 mit dem Bundespokal in Berlin das höchstrangige Jugendturnier in Deutschland. Dieses Turnier, das sie nach starken Leistungen mit einem tollen sechsten Platz abschlossen, bedeutete zugleich den Abschluss der Förderung als Hamburger Auswahlteam. Was wird aus den Mädchen? Landestrainer Gerd Grün ist zuversichtlich: „Wir haben viele Mädchen für den Sport begeistert. Ich bin sicher, dass alle hohe Spielklassen erreichen werden und lange dem Ball hinterher jagen." Besonders im Blickfeld sind schon in diesem Jahr die Spielerinnen, die bereits für „höhere Aufgaben“ in Frage kommen. Hier stellt Smash Online sie vor.

Hannah Buss

Hannah Buss vom TSV Glinde ist Bundeskaderspielerin. Sie wurde im November 2016 nominiert und wechselte daraufhin zum Bundesstützpunkt nach Schwerin.

Vereinstrainer Jörn Schröder freut sich: „Nach Imke Wedekind hat der TSV Glinde mit Hannah Buss ein weiteres Talent in die weite Volleyballwelt geschickt. Hannah wollte eigentlich nach den ersten paar Trainingseinheiten schon wieder aufhören, doch dann begann eine rasante Entwicklung. Schnell übernahm sie Verantwortung und sagte auch älteren Mädchen wo es lang ging. Gute Auffassung und schnelles Umsetzen des Gelernten zeichnet sie aus. Mir hat der Umgang mit ihr (und den sie toll unterstützenden Eltern) viel Spaß gemacht. Da uns klar war, dass wir Hannah in Glinde nicht angemessen fördern konnten, kam es zum nächsten Schritt Richtung Schwerin. Es freut mich, dass sie sich auch da behaupten kann und bin sicher, dass sie noch einen guten Weg vor sich hat.“

Landestrainer Gerd Grün: „Hannah war unsere Kapitänin beim Auswahlteam. Sie vereinbart alle Eigenschaften, die eine gute Kapitänin braucht. Sie ist sehr ehrgeizig und entschied sich viel für den Sport zu investieren. Diese Eigenschaften werden sie in ihrem Leben immer weiter voran bringen. Dass sie diesen Sommer nicht bei den Nationalmannschaftslehrgängen dabei ist, wird sie nicht umstoßen.“

Und Nachwuchs-Bundestrainer Jens Tietböhl urteilt: „Hannah Buss entwickelt sich sehr vielversprechend am Bundesstützpunkt in Schwerin. Sie muss Geduld haben und weiter fleißig trainieren. Für diesen Sommer hat es (noch) nicht für eine Nationalmannschaftseinladung gereicht.“

Tessa Hassenstein

Tessa Hassenstein (VC Olympia Hamburg) sollte bei der U18-EM im Beachvolleyball antreten. Leider hat sie sich beim letzten Lehrgang vor der EM den Daumen ausgekugelt und kann nicht antreten. Ihr Vater beruhigt: „Tessa und ihrem Daumen geht es mittlerweile wieder besser. Ich gehe davon aus, dass sie in zwei Wochen wieder spielt und voll trainiert. Die Verletzung war etwas hinderlich beim Umzug in ein Einzelzimmer des Internats. Das ist doch (fast) das Beste am C-Kader Status.“

Landestrainer Gerd Grün: „Tessa bekam vom Talentprogramm des HSB eine Volleyballempfehlung. Das Beachvolleyballspielen mit ihrem Papa ließ früh eine Leidenschaft entstehen. Als sehr großes Mädchen bestach und besticht sie mit ihren sportlichen Attributen. Dazu kommt ein kluger, ehrgeiziger Kopf. Sie entschied sich mit dem Wechsel zum BSP Berlin für die Leistungssportkarriere. Die Verletzung kurz vor der Beach-EM wirft sie nicht aus der Bahn.“

Bundestrainer Leonard Waligora: „Ich hatte Tessa zum ersten Mal vor zwei Jahren bei einem Beachvolleyballlehrgang bei mir. Ihre körperlichen Vorraussetzungen waren mir durch die Sichtung in Kienbaum bekannt, aber zusätzlich wurde ich von einem wissbegierigen, aufmerksamen, klugen und schlagfertigem Mädchen überzeugt. Nach ihrem Wechsel nach Berlin durchlief sie im Winter Hallen- und im Sommer Beachvolleyballausbildung. Ihre starke, natürliche Führungspersönlichkeit macht sie zu einer großen Hilfe für ihre Mitspielerinnen auf und neben dem Feld.

Wir werden die zweite Sommerhälfte mit Teilnahme an der TKK-Tour und den nationalen Nachwuchsevents mit ihr in Angriff nehmen, worauf ich mich schon sehr freue. Ich wünsche ihr vor allem, dass sie gesund und verletzungsfrei bleibt, denn im kommenden Jahr gibt es wieder interessante Aufgaben, die es zu bewältigen gibt und die weitere Schritte auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Karriere bedeuten.“

Ihr Vater Dirk Hassenstein erinnert sich gern an die Anfänge ihrer Volleyball-Leidenschaft: „Als Tessa vier Jahre alt war, hatten wir ein Ferienhaus auf Fehmarn und sie das erste Mal einen Volleyball in der Hand. Meine damalige Partnerin hat den Kindern auch „Technik“ beigebracht: richtig Pritschen, richtig Baggern. Nun, wie weit das erfolgreich war, darüber gehen die Meinungen auseinander …

Damals war Volleyballspielen am Strand für Tessa der Weg mit den großen Geschwistern und den Erwachsenen mitspielen zu dürfen. Da durfte man auch nicht zu empfindlich sein, wenn mal ein Ball durch die Hände rutschte und auf der Nase landete. Sie war wirklich hart im Nehmen … und ist es bis heute.
Zudem hat die Familie viel Urlaub in Sportclubs gemacht, natürlich mit viel Beachvolleyball. Immer, wenn die Animateure sehr auf die Altersbegrenzung („erst ab 14“ oder so) achteten, musste Tessa sehr zu ihrem Leidwesen aussetzen. Sie hat dann das Zählen übernommen – und kann daher glaube ich in vier Sprachen bis 21 zählen.
Das waren Tessas Anfänge, die dann mit 12 Jahren in Verein (Eimsbütteler TV)  und Halle fortgesetzt wurden. Amüsant, dass sie nun ihre ersten Erfolge im Sand hat – und für die Techniker Beach Tour auf Fehmarn die Zusage einer Wild Card mit ihrer Beach Partnerin Lea Kunst erhielt. So schließt sich ein erster (kleiner) Kreis.“

Lilly Faroß

Lilly Faroß (VG WiWa) will im Sommer für Deutschland bei den Jugendolympischen Spielen in Baku antreten. Sie hat einen voll besetzten Sommer-Fahrplan und hofft, sich für die Jugendolympischen Spiele (EYOF) vom 21.-27. Juli in Aserbaidschan empfehlen zu können.

Bundestrainer Jens Tietböhl erklärt: „Lilly geht mit dem deutschen U18-Team vierzehn Tage nach Torgelow, dann zum WEVZA-Turnier nach Wiesbaden und hat alle Chancen, auch für die Olympic-Youth-Games in Baku nominiert zu werden. Zur neuen Saison 19/20 wechselt sie an den Bundesstützpunkt Berlin (VCO Berlin) um Schule und Sport noch besser zu verzahnen.“

Landestrainer Gerd Grün: „Lilly ist eine Späteinsteigerin, aber ich konnte sofort ihr Talent erkennen. Lilly besticht durch eine unglaubliche Mentalität. Sie geht laut und fröhlich voran und gibt immer alles. Im Auswahlteam schaffte sie den Sprung ins Team über die Mitte, ihre beste Perspektive liegt aber im Außenangriff. Das Annehmen lernt sie sehr schnell. Mit dem Wechsel zum BSP Berlin optimiert sie ihre sportlichen Möglichkeiten.“

Manuel Hartmann, Bundestrainer der DVV-Juniorinnen freut sich: „Lilly ist mir beim Lehrgang im April als sehr zielstrebig und fleißig aufgefallen. Wir haben mit ihr an der Angriffstechnik gearbeitet und ihr ein Idealbild vermittelt, an dem sie in den darauffolgenden Monaten so gut selbstständig zu Hause weitergearbeitet hat, dass sie sich beim Bundespokal in Berlin mit einer sehr deutlich verbesserten Technik präsentieren konnte. Mit ihren „Heimmannschaften“ bei Deutschen Meisterschaften und beim Bundespokal ist Lilly immer als emotional präsente Führungsspielerin aufgefallen, der nach einem Turniertag vor lauter Anfeuern auch mal vollständig die Stimme fehlte.“

Und Jens Tietböhl fügt hinzu: „Wir sind sehr froh, mit Lilly Faroß auch in der Hallen-Nationalmannschaft arbeiten zu dürfen. Sie bringt überragende athletische Vorraussetzungen für das Spiel in der Halle mit,  hat eine positive, natürliche Ausstrahlung und eine sehr  mutige Spielweise. Solche Typen braucht Volleyball-Deutschland.“

Emma Gangey

Emma Gangey (VG WiWa) hofft, im Sommer an der U16-Europameisterschaft teilzunehmen. Für die EM vom 12.-21. Juli in Italien und Kroatien muss sie sich bei der Bundesstützpunktspielserie in Schwerin und in Freudental sowie beim abschließenden Lehrgang vom 7.-11. Juli empfehlen.

Landestrainer Gerd Grün urteilt: „Emma besticht durch eine unglaubliche Spielfähigkeit. Dazu kommt eine große Spielfreude, die Fähigkeit sich sehr fokussieren zu können und ein sehr schneller Arm. Ihre Nervenstärke zeigte sie bei der EM-Quali als sie beim Matchball im entscheidenden Spiel mit Wirkung aufschlug.

Bundestrainer Jens Tietböhl kommentiert: „Auch Emma Gangey gehört zu den außergewöhnlichen   Talenten, die das Hamburger Trainer -Team um Gerd Grün entdeckt und ausgebildet hat. Sie ist ein sehr schlauer „ Spielerfuchs“, hat immer eine besondere Lösung oder Idee. Vielleicht gelingt ihr auch der Sprung in das deutsche U16-Team zur Europameisterschaft im Juli nach Zagreb und Triest. Auch sie wird ihre Ausbildung ab der neuen Saison am Bundesstützpunkt Berlin fortsetzten.“

Und Sergej Fink, ihr Trainer bei der VG WiWa, bemerkt abschließend: „Emma und Lilly sind überaus talentierte Spielerinnen und wir sind sicher, dass beide ihren Weg am Stützpunkt in Berlin machen werden. Wir rufen unseren beiden WiWanerinnen ein sehr, sehr, sehr lautes Viel Erfolg zu. Auf diesem Weg wünschen der ganze Verein, alle Fans und die WiWa-Teamkameradinnen 'Alles Gute'.“

veröffentlicht am Mittwoch, 26. Juni 2019 um 23:19; erstellt von Niemeyer, Rieke
letzte Änderung: 18.06.19 10:53